Korsika gehört zu den beliebtesten Ferieninseln im Mittelmeerraum. Viele Segler kommen hierher, um bei einem Törn entlang der beliebten Westküste die Traumstrände und das herrliche Wasser zu erkunden. Die Ostküste ist unter Seglern weniger beliebt. Lediglich im südlichen Abschnitt der Ostküste, an den vielen Ankerbuchten und tollen Sandstränden, sind im Sommer viele Besucher vorzufinden. Da an der Ostküste gelegentlich eine unangenehme Nordlage auftritt, kann es für unerfahrene Skipper schnell gefährlich werden. Wer jedoch schon ein wenig Segelerfahrung hat, für den kann die Ostküste zu einem wahren, bisher vernachlässigten Segelparadies werden. Zu Unrecht hat die Ostküste unter Seglern einen schlechten Ruf. Gerade für Familien, die einen Strandurlaub machen möchten, gleichzeitig jedoch gern einige Städte besichtigen wollen, ist die Ostküste das optimale Ferienziel zum Segeln auf Korsika. Entdecken Sie zusammen mit uns die Sandstrände und tollen Häfen im Osten Korsikas. Eine Gegend voller Überraschungen und einmaliger Ziele. Los geht’s!
Segeln an Korsikas Ostküste – Tag 1: Bastia Vieux Port – Taverna
Wir beginnen unseren Segeltörn im Herzen der Hafenstadt Bastia. Der Vieux Port liegt in einer einmaligen Lage direkt im Stadtzentrum, umgeben von traditionsreichen, mediterranen Häusern. Wer mag, kann noch ein wenig das Flair der Stadt am Place de Saint-Nicolas genießen, bevor es an Bord geht. Das erste Ziel, welches wir ansteuern wollen, ist der Port de Taverna. Der Hafen verfügt über 405 Liegeplätze und liegt nur 12 Seemeilen von Bastia entfernt. An der Ostküste ist Taverna ein Etappenziel, das Sie auf keinen Fall verpassen sollten. Dort finden Sie fernab vom typischen Stadtleben einen Ort, der zum Entspannen einlädt. Zu jeder Zeit finden Skipper in dieser Bucht Schutz, es gibt viele Serviceleistungen am Hafen und in direkter Nähe findet man einige Geschäfte und Restaurants. In der naturbelassenen Umgebung nutzen viele Segler die Zeit, um die Gegend beim Wandern oder Radfahren zu erkunden. Unbedingt sollten Sie die Mineralwasserquelle von Orezza besuchen. Hier können Sie jede einzelne Etappe der Mineralwassergewinnung beobachten und von diesem leckeren korsischen Kulturerbe kosten. Am Abend machen wir uns auf den Weg zur Küstenstraße, um dort das Abendessen in einem Restaurant zu genießen.
Tag 2: Taverna – Solenzara
Am nächsten Tag geht es direkt nach dem Aufstehen weiter entlang der Ostküste. Als nächstes Ziel wollen wir Solenzara ansteuern. Der gleichnamige Fluss Solenzara bildet mit seiner Mündung das südliche Ende der Ostküstenebene. In Solenzarea gibt es mitten in der Stadt den Yachthafen, welcher über 450 Liegeplätze verfügt. Besonders Naturliebhaber werden den Zwischenstopp am Port de Solenzara genießen. Denn hier gibt es im Hinterland einige Schluchten und eine tolle landschaftliche Vielfalt zu entdecken. Unbedingt sollten Sie ein Bad in einer Badegumpe der Region nehmen, ein unvergessliches Erlebnis! Manchmal wird in der Hochsaison die Hauptstraße des kleinen Ortes gesperrt und zur Fußgängerzone umfunktioniert. Dann kann man ungestört durch den romantischen Ort schlendern. Wer es gern ein wenig aktiver mag, der kann sich alternativ für eine Wandertour entscheiden. Besuchen Sie die Nadeln von Bavella und lassen Sie sich von der außergewöhnlichen Kulisse verzaubern.
Tag 3: Solenzara – Porto-Vecchio
Nach einem aufregenden Tag in Solenzara geht es schon am nächsten Morgen weiter in Richtung Porto-Vecchio. Hier legen wir nach 18 bewältigten Seemeilen im Freizeithafen am Ende der 9 Kilometer langen Meeresbucht an. Der Hafen ist aufgrund seiner ebenso praktischen als auch umweltfreundlichen Eigenschaften ein beliebter Anlegeort beim Segeln auf Korsika. In Porto-Vecchio gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Zum Beispiel wird sich ein Besuch der Bastion de France lohnen. Diese mittelalterliche Stadtmauer wurde von den Genuesen um 1539 zur Verteidigung errichtet. Heute hat man von dem alten Nordturm der Bastion einen außergewöhnlichen Ausblick auf die gesamte Bucht von Porto-Vecchio. Diesen Anblick werden Sie nicht so schnell wieder vergessen. Wenn Sie einen Strandtag bevorzugen, dann eignet sich insbesondere der Strand von Pallombaggia. Hier können Sie am herrlichen Sandstrand einen einmaligen Tag beim Sonnenbaden und Plantschen verbringen.
Tag 4: Porto-Vecchio – Aléria
Am vierten Tag müssen wir früh die Segel in Richtung Aléria setzen. Die Marina d’Aléria liegt ungefähr 40 Seemeilen von Porto-Vecchio entfernt. Wer eine kürzere Strecke oder einen Zwischenstopp bevorzugt, kann auch an einem Sandstrand ankern. Entlang der Ostküste finden sich zwischen Solenzara und Bastia unzählige Sandstrände, an denen man problemlos ankern kann. Eine bekannte Bucht ist die Bucht Favone, 5 Seemeilen südlich von Solenzara. An dieser Bucht finden Sie eine hervorragende Wasserqualität und einen festen Sandgrund auf 3-8 m Tiefe vor.
Wenn Sie jedoch bis zur Marina d’Aléria segeln wollen, dann sollten Sie hier zur genuesischen Festung „Fort Matra“ gehen und das Innere des Forts besuchen. Dort befindet sich nämlich das antike Museum mit Überresten aus alten römischen Siedlungen. In der Antike war Aléria noch die größte Stadt Korsikas. Die Ausgrabungen im „Fort Matra“ belegen diese Tatsache. Ein weiterer lohnenswerter Ausflug lässt sich zum Weingut „Président“ unternehmen. Dort wird exzellenter Wein angebaut und Sie sollten sich in jedem Fall eine Flasche für das Abendessen und eine weitere Flasche des köstlichen Weins als Souvenir mitnehmen. Am Abend besuchen wir in Aléria ein Restaurant, in dem wir von den Meeresfrüchten kosten, die direkt in Aléria in einer der großen Etangs (Teiche) gezüchtet werden, einfach köstlich!
Tag 5: Aléria-Campoloro
Nachdem wir eine erholsame Nacht an Bord verbracht haben, führt uns unsere nächste Strecke entlang der Ostküste zur Marina Campoloro. Diese wunderschöne und gleichzeitig ruhige Marina verfügt über 500 exzellent ausgestattete Liegeplätze. In Campoloro gibt es viele genuesische Türme zu besichtigen, die ein Eintauchen in die Geschichte ermöglichen. Zu diesen Türmen gehören der Querciolo, der Bettolacce und der Tour Barbara Da Mare. Außerdem ist die Küste vor Campoloro ein beliebter Ort zum Tauchen. Entdecken Sie die aufregende Unterwasserflora und -fauna und verpassen Sie auf keinen Fall das Highlight dieses Ortes: ein versunkenes Schiffswrack, wirklich beeindruckend! Wer Tauchanfänger ist, der findet direkt an der Marina einige gute Tauchschulen, die häufig Kurse und Tauchgänge in Begleitung von erfahrenen Lehrern anbieten. Nach diesem aufregenden Tag kehren wir zur Marina zurück und besuchen ein tolles Restaurant mit einem wunderbaren Blick aufs weite Meer.
Tag 6: Campoloro – Macinaggio
Wir beginnen unseren sechsten Tag der Route mit einem stärkenden Frühstück, bevor wir unsere Segel in Richtung Norden setzen. Wir steuern den kleinen Hafenort Macinaggio an, welcher sich an der nördlichen Spitze von Korsika befindet. Bis zur Fertigstellung des Hafens in Bastia war Macinaggio vor 1870 der bedeutendste Handelshafen an der Ostküste Korsikas. Heute ist er mit seinen 600 Liegeplätzen einer der wichtigsten Freizeithäfen an der gesamten Küste Korsikas.
Wer mag, kann eine unvergessliche Wanderung entlang der Küste unternehmen und die frische Brise genießen, die dort herrscht. Alternativ können Sie auch dem Strand von La Marine de Macinaggio einen Besuch abstatten und den herrlichen Sonnenschein in dieser tollen Umgebung einfangen. Schon bricht der letzte Tag unserer Segelroute entlang der Ostküste Korsikas an. Wir bereiten das Abendessen an Bord zu und sitzen bis in die späten Abendstunden mit der gesamten Crew zusammen. Nun geht es schnell in unsere gemütlichen Kojen, damit wir am nächsten Tag erholt unsere letzte Strecke bewältigen können.
Tag 7: Macinaggio – Bastia
Am letzten Tag unseres Törns schlafen wir in aller Ruhe aus, bevor wir die letzten 20 Seemeilen überwinden wollen. Es geht zurück in Richtung Süden, zu unserer Ausgangsmarina Vieux Port in Bastia. Nach ungefähr 4 Segelstunden erreichen wir gegen Mittag die Hafenstadt Bastia. Dort legen wir an und gehen nach einem unvergesslichen einwöchigen Törn von Bord. Die Ostküste hat sich bei unserem Törn von Ihrer schönsten Seite gezeigt und ist unserer Meinung nach zu Unrecht mit einem schlechten Ruf belastet. Aber testen Sie es selbst! Mieten Sie bei uns ein Segelboot und machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen!
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