Der niederländischen Tradition nach fährt der Sinterklaas, der niederländische Nikolaus, jedes Jahr mit dem Boot in Richtung Norden. Um den Kindern rechtzeitig zum Nikolausfest ihre Geschenke zu bringen, nimmt der niederländische Nikolaus den langen Weg, nicht wie der deutsche Nikolaus mit dem Schlitten auf sich, sondern mit einem großen Dampfschiff. Seit 1888 gibt es diese wunderbare Tradition. Auch wenn das Nikolausfest in den Niederlanden erst am 5. Dezember gefeiert wird, findet die Ankunft von Sinterklaas ein wenig früher statt. Am ersten Samstag nach St. Martin kommt der alte Mann mit weißem Bart mitsamt seinen Helfern in Amsterdam an. Diese Ankunft markiert den Beginn des Nikolausfests. So wissen die Kinder, dass Sie Ihre Schuhe aufstellen müssen, damit der Nikolaus diese mit Geschenken und Süßigkeiten befüllen kann. Der Nikolaus beginnt seine Route in Madrid und begibt sich dort mit dem Schimmel und sämtlichen Helfern auf sein Boot. Sie alle begeben sich auf eine lange, wundervolle Reise bis zu ihrem Ziel in den Niederlanden. Entdecken Sie zusammen mit uns die Route von Madrid nach Amsterdam, die der Nikolaus auf dem Boot erkundet. Wir begleiten den Sinterklaas auf seiner langen Reise und entdecken einige spannende Orte, an denen die Route uns vorbeiführt.
Der Nikolaus auf dem Boot – Der Golf von Biskaya
Natürlich wäre es für den Sinterklaas um einiges leichter, den Zug oder das Flugzeug nach Amsterdam zu nehmen. Doch dann würde er auf seiner Reise einige wunderbare und kulturell wertvolle Orte verfehlen. Das erklärt wohl, warum der weise Mann jährlich mit dem Boot anreist. Über die Binnegewässer Spaniens gelangt der heilige St. Nikolaus dirket in den Golf von Biskaya. Dieser Teil des Atlantischen Ozeans erstreckt sich von der Bretagne bis zur Nordküste Spaniens und ist nach der spanischen Provinz Biskaje benannt. Der Sinterklaas ankert auf seiner Strecke in vielen kleinen Hafenstädchen mit tollem Flair. Doch wer denkt, dass das „Pakjesboot 12“, das Dampfschiff mit welchem der Nikolaus reist, hier anlegt, damit der Nikolaus schon einmal seine Geschenke verteilen kann, liegt falsch. Nein, auch der Nikolaus braucht einmal eine Pause. Er möchte die tolle Gegend erkunden und ein wenig entspannen, bevor das turbulente Nikolausfest beginnt.
Der Nikolaus auf dem Boot – Das Baskenland
Sobald der Sinterklaas und seine Helfer die spanischen Kanäle passiert haben, gelangen Sie in die Region Pyrénées-Atlantiques, im französischen Teil des Baskenlandes. Der Nikolaus liebt es nicht nur, die Kinder zu bescheren und tolle Geschenke zu bringen, er ist zudem auch ein begeisterter Segler, das wissen die wenigsten von uns. Wenn der Sinterklaas und seine Helfer im Baskenland angekommen sind, dann erkunden Sie die Region vom Segelboot aus. Der heilige St. Nikolaus kann direkt am Port de Sokoburu, an der spanisch-französischen Grenze, ein Boot mieten und die Nordküste von Spanien oder die wilde Küste von Frankreich entdecken. Der Nikolaus bleibt aber lieber in der Region des Port de Sokoburu, welcher sich im Ort Hendaye, einem beliebten touristischen Reiseziel befindet. Mit einer Beneteau First 31.7 nimmt der Sinterklaas den Kampf mit den Wellen auf und genießt ein erfrischendes Bad im Fluss Bidasoa. Dieser Fluss markiert die französisch-spanische Grenze und mündet im Atlantischen Ozean.
Nun muss der Nikolaus weiterreisen, damit er auch pünklich in Amsterdam ankommt. Eigentlich würde er lieber direkt mit dem gemieteten Segelboot nach Holland segeln, aber leider gibt es auf diesem nicht genügend Platz für alle 1.249.176 Geschenke. Also geht der alte Seemann mitsamt seiner treuen Crew wieder an Bord des „Pakjesboot 12“ und setzt seine Reise fort.
Der Nikolaus auf dem Boot – Bretagne
Nachdem der Nikolaus auf dem Boot einige romantische Hafenstädte wie Lorient, Bordeaux und Bayonne passiert hat, gelangt er zu den Schornsteinen der Bretagne. Diese französische Region ist eigentlich eine Halbinsel und ein beliebtes Ziel für Wassersportler. Jedes Jahr kommen unzählige Touristen hierher, um sich beim Surfen oder Windsurfen auszutoben. So ist auch der Nikolaus jedes Jahr hier anzutreffen, bevor er mit seinen Geschenken in den Niederlanden ankommt. In der Bretagne verlässt der heilige St. Nikolaus erneut sein Boot. Er legt Mitra, Mantel und Stab nieder und mietet sich ein schnelles Motorboot im schönen Hafen von Morbihan. Natürlich darf hier die Schnorchelausrüstung nicht fehlen. So lernt der Sinterklaas die Unterwasserwelt mitsamt der atemberaubenden Flora und Fauna der bretonischen Wasserwelt kennen. Da der Sinterklaas ein wagemütiger Mann ist, spannt er danach sein Wakeboard mit einem großen Seil hinter das Motorboot und probiert sich in diesem aufregenden Wassersport.
Der Nikolaus auf dem Boot – Ein wenig Spaß in der Bretagne
Nach einem Tag voller Action lässt sich der alte Mann mit seinen 1746 Jahren ein wenig von seiner Crew verwöhnen. Die Helfer bringen dem Nikolaus einige Leckereien, darunter typische Gerichte der Bretagne wie Pfannkuchen, Apfelwein und köstliche Gerichte mit Meeresfrüchten. Der Sinterklaas und seine Helfer verspeisen all diese Leckereien, denn schon bald steht die jährliche Diät mit Süßigkeiten und Kruidnoten, den weihnachtlichen, typisch niederlänischen Keksen bevor.
Der Nikolaus auf dem Boot – Sehenswürdigkeiten in der Bretagne
Der Nikolaus ist ein wahrer Liebhaber von schöner Architektur und Denkmälern. In seiner Freizeit, besonders im Sommer, besucht er ungefähr 4 Millionen Dächer und Schornsteine in nicht dienstlicher Absicht. Der Sinterklaas verlässt sein Dampfschiff im Port de Saint-Malo und schaut, ob er ein luxoriöses Boot mieten kann, welches ihn in Richtung Les remparts de Saint-Malo bringt. Diese französische Stadt liegt an der Mündung des Rance-Flusses und verfügt über eine einladende und wohlige Atmosphäre. In der Vergangenheit, als der Nikolaus noch ein junger hübscher Mann von 580 Jahren war, wurde diese alte Siedlung häufig von Wikingern angegriffen. Später wurde Saint-Malo zu einem berühmten Kapernest, welches unter dem Schutz des französischen Königs stand. Mit der Erlaubnis des Königs durften Piraten holländische und englische Handelsschiffe kapern. Heute befindet sich im Hafen das Segelschiff Le Renard, ein Nachbau eines Kutters aus dem Jahre 1812, welches zu einem Tagesausflug einlädt. Die Stadt mit ihren großen Mauern, dem pompösen Tor und einer reichen Geschichte bildet einen ganz besonderen und bedeutenden Ort in der Bretagne.
Der Sinterklaas liebt es, ein Segelboot in der Bretagne zu mieten und einen Törn entlang der rosfarbenen Granitfelsen zu unternehmen. Diese schimmernden Felsformationen erheben sich über dem Wasser entlang der gesamten Côte de Granit Rose. Zusammen mit den unzähligen idyllischen Stränden und Buchten bilden sie ein atemberaubendes Naturspektakel. Der Schimmel Amergio kann nicht länger warten und besteht auf die Fortsetzung der Route des Heiligen Nikolaus. Allerdings wird vorher noch ein weiterer Stopp bei den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten in der Nähe eingelegt.
Der Nikolaus auf dem Boot – Le Mont-Saint-Michel
Le Mont-Saint-Michel ist eine kleine felsige Gezeiten-Insel in der Normandie. An diesem wunderbaren Ort legt der Nikolaus einen weiteren Halt auf seiner Reise ein. Das „Pakjesboot 12“ ankert direkt in der Mündung des Flusses Couesnon. Der Nikolaus empfiehlt jedem, der sich in der Gegend aufhält, der tollen Halbinsel einen Besuch abzustatten. Hier liegt die Abtei Mont-Saint-Michel im Herzen der Bucht, in welcher man einen der größten Gezeitenunterschiede Europas bestaunen kann. Der Legende nach erschien im Jahre 708 der Erzengel Michael dem Bischof Aubert von Avranches mit dem Auftrag, eine Kirche zu bauen. Am 16. Oktober 709 wurde die Kirche eingeweiht, im Jahre 966 wurde eine Gemeinschaft von Benediktinern auf der Insel gegründet und schließlich, zwischen 1023 und 1084, wurde eine romanische Abteikirche errichtet.
Sinterklaas kann gar nicht genug bekommen von all den schönen Attraktion auf dem Weg in die Port de Sokoburu. Allerding wird es langsam Zeit, den Weg fortzusetzen. Währed er einen traditionellen normannischen Camembert und ein großes Glas Calvados genießt, setzt er seine Reise mit einer rot leuchtenden Nase fort. Über die Küste der Normandie geht die Fahrt durch den Ärmelkanal in die Nordsee, bis der Sinterklaas schließlich in den Benelux-Ländern ankommt. In den Wochen von November bis zum 5. Dezember ist der heilige Nikolaus schwer beschäftigt. Zusammen mit seinen Helfern wählt er die besten Geschenke für jedes Kind aus. Doch nur die artigen Kinder bekommen Geschenke; die unartigen Kinder kommen in den Sack vom Sinterklaas und reisen zusammen mit dem Nikolaus zurück nach Madrid. Na hoffentlich sind die Kinder nun nicht absichtlich unartig, nachdem wir all die herrlichen Ziele vorgestellt haben, die der Nikolaus auf dem Boot passiert!