Willkommen im „Nationalpark der Felsbuchten“. Direkt vor Marseille gelegen, erstreckt sich die 2012 zum Nationalpark erklärten Calanque Buchten über 520km2. Etwa 90 % des gesamten Parks liegt direkt am Meer. Da die Gegend sehr windig ist, eignet sie sich sehr gut für einen Urlaub mit einem Segelboot, wer nicht so viel Zeit hat, kann die Buchten auch auf einer Tagestour ab Marseille oder Bandol mit oder ohne Skipper erkunden. Wir von Nautal stellen Euch heute die schönsten Buchten des Parks vor.
1. Calanque En-Vau: die Populäre
En Vau ist wahrscheinlich die bekannteste aller Buchten im Park. Sie ist ein beliebtes Ziel bei Kletterbegeisterten wegen den hohen Klippen, die aus dem klaren Wasser emporragen. Fast fällt es einem schwer zu glauben, dass man sich immer noch im 9. Bezirk Marseilles befindet, da die Kulisse eher an die Balearen oder Korsika erinnert. Zu erreichen ist die „Kathedrale“, wie sie auch liebevoll im Volksmund genannt wird, besonders gut mit einem Segelboot oder einem Motorboot von Marseille aus.
2. Calanque Sormiou: die Große
Ein wunderschöner Sandstrand, geziert mit einigen Fischerhütten und einer kleinen Marina: Sormiou wirkt dank der pittoresken Landschaft wie eine Postkarte. Die Bucht ist eine der Wiegen des Tauchsports und Erkundungsfreudige werden sich sicherlich für die prähistorische Höhle Cosquer interessieren.
3. Calanque Sugiton: die Wilde
Normalerweise von Nudisten besucht, besteht Sugiton aus zwei Buchten. Beide mit einem kleinen Kieselstrand, bewacht vom „Zerstörer“ – einer Insel am Eingang der kleinen Bucht, die ihren Namen ihrer Militärschiff-ähnlichen Form verdankt. Der Teil mit den hohen Klippen ist besonders beeindruckend.
Die meisten Buchten der Calanque sind zumindest im Sommer nur per Boot zugänglich, die Zugangsstraßen werden häufig wegen übermäßigem Andrang in der Hochsaison gesperrt.
4. Calanque Port-Miou : die Freundliche
Die Felsklippen und alten Trichter des Port Miou sind Überbleibsel eines alten Kalksteinbruches geben dieser Bucht ein besonderes Licht. Bei Port-Miou handelt es sich um eine Marina, die sehr lang und schmal ist und über 500 Boote beherbergen kann. In ihrem näheren Umfeld hat sie allerdings auch einige schöne Plätze zum Schwimmen zu bieten. Für die besonders Mutigen und die Adrenalinjunkies besteht hier auch die Möglichkeit zum Klippenspringen.
5. Calanque L’Oule : die Mürrische
Der Name der Bucht Oule stammt vom provenzalischen Wort „oulo“, dessen Bedeutung „Topf“ ist. Der Name erklärt sich, wenn man diese Bucht besucht und dort zwischen den, 70 Meter hohen Klippen eingeschlossen ist. Man kann diese Bucht mit einem Boot oder Katamaran erreichen, die einzig andere Möglichkeit ist, sich von den Klippen abzuseilen. Dies bietet sich hier an, da hier die legendäre Kletterroute „Futurs Croulants“ zu finden ist.
6. Calanque L‘Escu: die Gefährliche
Die Bucht Escu ist trotz ihrer Schönheit ein Beweis dafür, dass die Natur sehr gefährlich sein kann. Im Jahre 1981 verlor Sylvain Menu, ein 16 Jahre alter Junge sein Leben, als er ein anderes Kind vor dem Ertrinken rettete. Dieses tragische Ereignis zeigt deutlich, wie gefährlich die Bucht ist und warum man dort nicht schwimmen gehen sollte. Allerdings kann man bei Ostwind ein prächtiges Schauspiel erleben: wenn die Wellen mit einem tiefen Grollen gegen die Felsen prallen und die Gischt bis zu 10 Metern hoch spritzt.
7. Calanque Port-Pin: der Wald
Der Name ist Programm. Im Port-Pin vereinen sich türkisblaues Wasser und grüne Pinien zu einem malerischen Gesamtkunstwerk. In dieser idyllischen Umgebung lädt ein kleiner Sand- und Kieselstrand zum Schwimmen ein. Die Bucht ist innerhalb von 25 min von Port Miou aus zu Fuß zu erreichen, oder natürlich mit einem gecharterten Boot über den Wasserweg.
8. Calanque Cap Morgiou und die Felsbucht von Triperie: die Historische
Dieser Ort, zugleich wild und ruhig, ist reich an Geschichte. Südlich des Kaps Fortin liegen Befestigungsanlagen, deren Bau Napoléon Bonapartes 1810 veranlasste. Es findet sich hier auch eine einzigartige Grotte Cosquer, welche nach dem Taucher, der selbige 1991 entdeckte, benannt wurde. Sie liegt 37 Meter unter dem Meeresspiegel und dort finden sich dutzende Malereien und Schnitzereien aus der Ober-Altsteinzeit. Die Höhle lag vor 19.000-27.000 noch 80 m über dem Meeresspiegel, der sagenhafte Fund ist heute streng geschützt, ein Tauchgang zu den Höhlen ist deshalb verboten.
9. Calanque Monasterio: die Abgeschiedene
Gelegen auf der Insel Riou, die zur gleichnamigen Inselgruppe gehört, gilt Monasterio als die schönste Bucht des gesamten Archipels. Die Ruhe und Abgeschiedenheit lässt einen alles um sich herum vergessen. Freunde des Schnorchelns werden hingerissen sein, von den klaren, türkisfarbenen Wellen und der Vielfalt an Leben unter Wasser.
Anreise
Am besten können Sie die Schönheit der Calanque Buchten mit einem Boot erkunden. Starten Sie eine Tagestour mit einem Motorboot in Marseille oder einen längeren Segeltörn von Saint-Tropez, Cannes oder auch Nizza.
Möchten Sie neben den Calanque Buchten weitere schöne Orte in Frankreich entdecken? Dann lesen Sie auch unseren Blogpost über „die schönsten Orte Südfrankreichs“ durch und erleben Sie den französischen Charme. Wir freuen uns auf Sie!