Ein Segeltörn in der Karibik mit eigenem Boot und ohne Skipper? Welchen Bootsführerschein braucht man in der Karibik für einen Bareboat charter? Wir zeigen euch heute, welche Dokumente ihr für einen Bareboat charter in der Karibik benötigt.
Die meisten Charterfirmen in der Karibik erwarten einen sogenannten nautischen Lebenslauf. Quasi ein Lebenslauf der eigenen Segelerfahrungen. Dafür findet man bestimmte Vorlagen online, meist auch auf den Webseiten der Charterfirmen. Ein Segelschein, wie er in Europa vielfach verlangt wird, ist in der Karibik nicht nötig, es zählt nur die Erfahrung.
Anbei ein paar Fragen einer Resumevorlage:
- Besitzen Sie ein eigenes Boot? Welche Größe, Art etc.
- Wie oft haben Sie ein Boot gechartert, mit welcher Firma, was für ein Boot, wann und wie lange?
- Wie oft haben Sie geankert (an Bojen, frei)?
- Sind Sie vertraut mit dem Anlegen am Hafen?
- Wie gut sind Ihre Navigationsfähigkeiten?
- Wo haben Sie bereits gesegelt? Binnengewässer, Küstengewässer oder Hochsee?
- Bitte ergänzen Sie Angaben zu Ihrer Crew.
Der letzte Punkt ist besonders wichtig, um eventuelle Schwächen durch andere Crewmitglieder auszugleichen und bei grösseren Booten. Eine andere Möglichkeit um die eigenen Erfahrungen aufzubessern ist, einen Kurs mit dem Urlaub zu verbinden. Während des Segelns können verschiedene Zertifikate erworben werden, wie beispielsweise die US Sailing Bareboat Cruising Certification. Anbei ein paar bekannte Segelschulen, bei denen diese Zertifikationen erworben werden können:
- American Sailing Association
- US Sailing
- Royal Yachting Association
Das Wichtigste ist eigentlich, dass Sie sich das Segeln eines Bootes zutrauen. Viele der Charterfirmen kontrollieren die Lebensläufe nicht genau. Hier also eine Check-Liste welche Fähigkeiten Sie besitzen sollten:
- Wo befindet sich was auf dem Boot? Vom Hissen des Segels, der Steuerung des Motors, bedienen der Ankerwinschen etc. sollte man alle Funktionen des Bootes kennen oder sich zutrauen diese bei einem Charterboot bedienen zu können.
- Wie navigiere ich? Auch wenn die meisten Boote über ein GPS verfügen, sollte man dennoch wissen wie Segelkarten gelesen werden. Grundsätzlich ist die Navigation in der Karibik recht einfach, es gibt wenig Gezeiten.
- Im Hafen anlegen. Sie werden mit Sicherheit mehrmals anlegen und auch Nächte im Hafen verbringen, darum sollten Sie sich beim Anlegen sicher fühlen, ggf. auch ohne Bugstrahlruder.
- Wie ankere ich? Sie sollten sich auf jeden Fall wohl fühlen den Anker zu werfen, da ein Liegeplatz im Hafen nicht immer garantiert ist. Hier sollten Sie unbedingt die Wettergegebenheiten und die Wassertiefen der Buchten kennen, die Kette des Ankers sollte lang genug sein.
- Beiboot. Sie sollten mit der Steuerung und notfalls mit der Reparatur Ihres Beibootes vertraut sein.
- Im Nofall die Ruhe bewaren. In Situationen wie Mann über Bord, starker Wind mit geringer Sicht, eine defekte Ankerwinde, ein wegtreibenes Beiboot etc. sollten Sie wissen was zu tun ist und die Ruhe bewahren können.
Fast alle Charterfirmen bieten für die ersten 1, 2 Tage einen Skipper an, der sich genau mit dem Boot auskennt. Wenn Sie sich also zu unsicher sind, wäre dies eine tolle Alternative, um sich ideal mit dem Boot vertraut zu machen!
Im Endeffekt flattern jedem beim Check-in die Nerven, ein wenig Nervosität ist also vollkommen normal!
Haben Sie Erfahrungen mit einem Bareboat charter in der Karibik? Wie ist es Ihnen beim Check-in ergangen? Über Kommentare würden wir uns sehr freuen!