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Atlantiküberquerung – von Frankreich in die Karibik (6)

  • Nora Futaky
  • 24 März 2020

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Britische Jungferninseln

Das Flüstern des Windes, das Rauschen der Wellen, das Schaukeln des Bootes – all dies scheint nie mehr zu Enden. Tagein, tagaus umgeben von endlosem Blau. Weit und breit kein Lebenszeichen, kein Boot, kein Flugzeug, nur die stetigen Schwärme von fliegenden Fischen. Der Wecker klingelt um 3:45 Uhr. Eine weitere Nachtschicht beginnt. Latzhose, Jacke und Sicherheitsweste an. Von der Kabine ins Cockpit klettern. Rettungsleine um die Winsch schnallen und den Blick auf die schwarze See haften. Meist sind die Nächte sternenklar und der Mond scheint hell. Ab und an wird der Himmel von einer Sternschnuppe erleuchtet. Der Plotter zeigt keine Schiffe in einem Radius von 100 Seemeilen. Zwei Stunden lausche ich dem Flüstern des Windes, dem Rauschen des Meeres und schaukle im Takt der Wellen.

Der Mond im schwarzen Nachthimmel
Die wunderschönen Nächte auf dem Atlantik werde ich nie vergessen

Ein etwas anderes Weihnachtsgeschenk

Es ist der 24.12.2018. Ein besonderer Tag auf dem Festland, doch inmitten des atlantischen Ozeans ähnelt er jedem anderen. Keine Weihnachtsmusik, Weihnachtsgans, Weihnachtsdeko. Hier gibt es strahlenden Sonnenschein anstatt Schneeflocken, Linseneintopf anstatt Gänsebraten und trockene Schokokekse, anstatt Omas hausgemachten Vanillekipferln. Um nicht ganz in Depressionen zu verfallen, schmücken wir eine gekeimte Zwiebel mit bunten Wäscheklammern und ernennen sie zum Weihnachtsbaum auf See.

Am 26.12. schickt uns der Weihnachtsmann doch noch ein Geschenk. Etwas verspätet, aber es war ja auch nicht einfach uns zu finden. Es ist etwa acht Meter lang, fünf Tonnen schwer und gleitet geschmeidig durchs Wasser. Ein Minkwal, oder auch nördlicher Zwergwal genannt, überrascht uns am frühen Morgen. Fast eine Stunde surft er fröhlich neben dem Boot her und zeigt seine weißen Flossen. Leider taucht er kaum auf, so sehen wir ihn fast nur unter Wasser.

Zu Weihnachten besucht uns ein Minkwal

Land in Sicht!

Kurz vor Silvester erreichen wir endlich karibisches Gewässer. Mein Traum von türkisfarbenem Wasser, weißen Sandstränden, hüpfenden Delfinen, die uns bei Ankunft begrüßen, bleibt leider aus. Stattdessen schlägt das Wetter schlagartig um: Gewitterwolken, Wind bis 40 Knoten, Wellen, Gischt, Regenschauer – Willkommen in der Karibik!! Der erste Funkspruch seit drei Wochen: „Mayday, mayday, mayday. This is sailing vessel xyz. Our sail broke and we have no engine power. Location unknown.“ Kurz darauf kommt ein Helikopter der nach dem Boot sucht. Bei uns ist zum Glück nach alles heil und wir fliegen mit 8 Knoten in Richtung Britische Jungferninseln. Wir passieren Inseln deren Namen ich noch nie gehört habe: Montserrat, Nevis, Saint Christopher, Saint Eustatius, Saba.

Die Karibik begrüßt uns mit Starkwind und Sturm

Als würde uns das Meer nicht unversehrt davon kommen lassen, erschüttert in der letzten Nacht eine große Welle das Boot. Kochtopfdeckel, Flaschen, Schüsseln alles fliegt durch die Gegend und Matthias kommt klatschnass von draußen rein. Am Morgen bessert sich das Wetter auch nicht. Tiefschwarze Gewitterwolken, 40 Knoten Wind und Wellen bis vier Meter. Wäre das nicht schon genug, müssen wir ständig unseren Kurs ändern, um den vielen Kreuzfahrtschiffen auszuweichen. Queen Mary II oder Costa Magica brettern mit bis zu 20 Knoten von Insel zu Insel und nehmen wenig Rücksicht auf unseren kleinen Orion. Wir sehnen uns nach den ruhigen Tagen auf dem Atlantik, aber wollen auch endlich ankommen.

Wir haben es geschafft, wir erreichen die wunderschönen Britischen Jungferninseln!

Nach einem kurzen Stop auf der Insel Virgin Gorda (wir konnten dem schönen Strand einfach nicht widerstehen- siehe Foto) erreichen wir am Nachmittag des 30.12.18 Tortola. Die Hauptinsel der British Virgin Islands ist noch immer gezeichnet. Hurricane Irma hat deutliche Spuren hinterlassen, aber die Bewohner der Inseln lassen sich ihr “Nature’s little secret”, wie sich die insgesamt 60 Inseln nennen, nicht nehmen. Die meisten Häuser, Bars und Restaurants stehen schon wieder und auch der Hafen ist mittlerweile voll betriebsfähig. Wir docken in Orions vorgesehener Box und werden von den Eigentümern mit einem kalten Carib-Bier begrüßt. Eine lange und aufregende Reise geht zu Ende..

Vielen Dank an alle interessierten Leser/innen. Wenn Sie nicht gleich den Atlantik überqueren möchten, fangen Sie doch mit einem Segeltörn auf den Britischen Jungferninseln an. In unserem Blogpost finden Sie eine tolle einwöchige Segelroute. 

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