Willkommen zu einem neuen Abschnitt unserer Atlantiküberquerung – Dieses mal geht es weiter hinaus und wir steuern auf 3 Wochen auf dem offenen Meer zu!
Die Saharawinde haben unser Boot mit einer Sandschicht überzogen. Trockene Luft bläst den feinen Sandstaub der Wüste nach Westen und erschwert Seefahrern die Sicht. Trockener Nebel heißt dieses Phänomen auch, denn es wirkt wie ein Schleier. Damit wir nicht auch verstauben, duschen wir ab sofort an Deck. Dafür schütte man sich einen Eimer Salzwasser über den Kopf, shampooniert sich, wiederholt Schritt eins und wäscht am Ende das Salzwasser mit einer Flasche Süßwasser ab. Keine fünf Sterne Dusche, aber es funktioniert erstaunlich gut. Die Routine an Bord spielt sich immer besser ein. Die Nachtschichten werden einfacher, die Seekrankheit ist endgültig überwunden und auch die Essenszubereitungen verlaufen mittlerweile problemlos. Neben den Saharawinden haben uns wieder ein paar Delfine begleitet und auch viele fliegende Fische schauten vorbei. Bis jetzt landete aber kein Weiterer an Deck. Wir kommen schnell voran und segeln oftmals nur mit Vorsegel, denn der Windmesser zeigt bis zu 40 Knoten.
Kap Verde
In einer Woche erreichen wir die Kap Verden. Ein Archipel vor der Westküste Afrikas. Nur neun der insgesamt fünfzehn Inseln sind bewohnt. Wir steuern die zweitgrößte Insel São Vincente an und werden von einem wunderschönen Sonnenaufgang begrüßt. Im Gegensatz zu der grünen Insel La Palma ist es hier karg und trocken. Regen gibt es selten. Bis auf ein paar Dattelpalmen wächst hier kaum etwas. Nicht gerade der ideale Ort, um seine Vorräte aufzufüllen. Alles wird importiert und die Auswahl ist mager. Man muss also um seine Tomaten und Äpfel kämpfen, denn als letzte Haltestelle vor der Atlantiküberquerung ist die Insel bei vielen Seglern beliebt.
Fünf Stunden an Land
Wir docken an der Tankstelle. Am frühen Morgen hat diese noch geschlossen. Wir nutzen die Zeit für einen kleinen Spaziergang. Es ist unglaublich heiß, die Sonne sticht. Kleine Fischerboot verlassen den Hafen für den täglichen Fang. Auch im Hafen wird gefischt. Fünf Männer stehen hüfttief im Wasser und raffen ein Netz zusammen. Hier entkommt kein Fisch. Was nicht auf den Teller kommt, kann man bei einem Tauchgang erkunden. Die kapverdischen Inseln zählen nicht umsonst zu einem der beliebtesten Tauchgebiete der Welt, denn sie bieten eine außergewöhnliche Unterwasserlandschaft mit Vulkanwänden, Höhlen und Wracks. Von zahlreichen Rifffischen bis hin zum Hammerhai kann man hier vieles entdecken.
Die letzten Vorbereitungen vor der Atlantiküberquerung
Es ist acht Uhr und der Tankwart kommt angeschlendert. Es wundert mich, dass aus dem Schlauch überhaupt Diesel kommt. Die Tankstelle ist ein kleiner schwimmender Kasten, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Wir befüllen auch noch ein paar Kanister, um im Notfall auf die Motoren zurückgreifen zu können. Als Nächstes geht es in den Supermarkt. Ein kleiner Laden mit wenig Auswahl, aber wir finden, was wir brauchen. Sogar einen Kürbis, besonders nützlich, da er lange hält und nicht gekühlt werden muss. Wir sind alle etwas betrübt, denn wir wissen, es ist der letzte Landgang für mindestens drei Wochen.
Besonders deprimierend ist, dass wir Weihnachten inmitten des Atlantiks verbringen werden. Geplant war es, vor den Festtagen wieder zurück in Europa zu sein, aber durch das schlechte Wetter zu Beginn der Reise, sind wir ziemlich in Verzug geraten. Im Hafenrestaurant schicken wir also vorzeitig Weihnachtswünsche an Familie und Freunde. Nach nur fünf Stunden in Mindelo lassen wir die Leinen los und beginnen das größte Abenteuer der Reise: die Überquerung des Atlantiks. Uns ist etwas flau im Magen und diesmal nicht von den Wellen.
Erreichen wir in den geplanten drei Wochen die Karibik? Wird die Überquerung unproblematisch verlaufen? Atlantiküberquerung – von Frankreich in die Karibik 6.
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